Autorenportrait

Schon als Kleinkind war ich fasziniert von der Welt der Buchstaben. Lesen konnte ich praktisch aus dem Stand heraus, und ich las alles, was mir in die Finger kam. Von der VW-Zeitung, die in den 70ern regelmäßig ins Haus flatterte, bis hin zu Rabatt-Reklame-Wurfsendungen und natürlich Geschichten – von Wichteln und anderen Haustieren.
Beim Schreiben war es nicht anders. Es fiel mir leicht, die Buchstaben aufs Papier zu bekommen und Geschichten fielen nicht nur vom Himmel, sondern mir auch ständig ein. Manchmal schrieb ich sie aber nicht in meine Schulhefte, auch nicht in Poesie-Alben, sondern erzählte sie in den Freistunden meinen Mitschülern. Da es meist Geschichten aus meinem Familienalltag waren, die durch ihre schaurige Note aus dem Rahmen fielen, gruselten wir uns so manches Mal im oder vorm Klassenzimmer am helllichten Tage.

In meiner Jugend schrieb ich Liebesbriefe, die keiner zu lesen bekam, schrieb Romanzen, die ich selber gerade durchmachte auf die Seiten der immer ein offenes Blatt habenden Tagebücher und verfasste stimmungsvolle Erinnerungen als Reiseberichte für meinen Mann und mich aus aller Welt.
Meine Liebe zum Lesen und der Sprache(n) führte mich zum Studium der Germanistik und Anglistik und auch in die Innenräume zweier Verlage (USA und Braunschweig), denn nach dem Studium wollte ich als Lektorin ganz und gar eintauchen in die überbordende Fülle kreativen Schreibausdrucks. Doch es kam anders. Ich rutschte in eine Depression (rückblickend ein Geschenk von meiner Höheren Weisheit).

Als die dunkle Reise meiner Seele begann, wurde das Schreiben zu einer heilsamen Notwendigkeit. In jener finsteren Phase meines Lebens tauchte ich ein in lange unterdrückte Schmerzen, verdrängte Gefühle und unentdecktes Leid. Ich schrieb mir buchstäblich alles von der Seele, was mich bis dahin unbewusst belastet hatte und nach Heilung brüllte. Ich verdichtete die scheinbar endlose Finsternis in mir und nach und nach fiel mehr Licht in mein Leben. Ich ging eigene Wege, deren Ende nicht abzusehen war und vertraute weiterhin Stift und Papier, aber vor allem der Führung meiner Seele. Auf Wegen der alternativen Heilkunde wandelnd griff ich nach den Sternen (Astrologie) und schrieb für das astrologische Monatsmagazin „Sternbild“ einige Gast-Artikel.

Eine Aufgabe, die mich bereits zu Studienzeiten gerufen hatte, klopfte immer häufiger und länger anhaltend an: einen Roman zu schreiben. Eine Geschichte, in der meine eigenen Erfahrungen eine Form bekommen sollten, die Menschen wie du und ich nicht nur kurzweilig unterhalten, sondern ihnen die Möglichkeit geben sollte, in sich selbst etwas zu entdecken, was noch unbeachtet in ihnen schlummerte. Ist der erste Schritt erstmal getan, bewegt sich das ganze Universum und beschert einem alle nötige Unterstützung. Hier war es Ulrike Dietmann meine zukünftige Verlegerin, die mich durch den handwerklichen und emotionalen Schreibprozess begleitete und mir das nötige Rüstzeug für einen Roman an die Hand gab.
Nach zwei Jahren erblickte dann „Anjou und die Burg der Spiegel“ das Licht der Welt. Es folgte eine Zusammenarbeit mit einer lieben Freundin, der Fotografin Heike Pöll. Wir schufen gemeinsam ein Trostbuch aus dem Reich der Engel („Wo mein sanfter Flügel weilt“).
Mein Leben verlief zunehmend bunt und heiter. Als dann eines Tages der Ruf nach einem weiteren, längeren Werk ertönte, zögerte ich nicht und schrieb von leichter Hand „Seele bis heiter – Wundersame Begegnungen mit dem Unsichtbaren“, in dem genau jenes Unsichtbare die Federführung hatte und Anekdoten und Erfahrungsschätze des Nicht-Alltäglichen auf Papier zauberte, die es mir im Laufe meines Lebens beschert hatte.

Aktuell schreibe ich vermehrt Kurzgeschichten und nehme an öffentlichen Ausschreibungen teil. Meine Liebe zu Märkten lebe ich als Teil einer stetig wachsenden regionalen Autorenvereinigung, indem ich Bücherstände mit den Werken eben jener regionalen Autoren auf Frühlings- und Wintermärkten betreue.

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