Spiritualität – Die Währung des 21. Jahrhunderts

Mit dem Jahrtausendwechsel im Jahre 2000 n.Chr. sind wir vom Fische-Zeitalter ins Wassermann-Zeitalter übergetreten. Das heißt, dass es fortan darum gehen wird, Selbstbewusstsein zu entwickeln, damit wir unseren individuellen Platz im Rahmen eines größeren Ganzen einnehmen können. Und zwar gleichberechtigt zu all unseren Mitmenschen und im Bewusstsein von Selbstbestimmtheit, Freigeistigkeit und mit dem aus dem Fische-Zeitalter erworbenen Mitgefühl, jedoch ohne des ihm ebenfalls anhängenden Mitleidens.

Keine wahrlich leichte Aufgabe, denn was ca. 2000 Jahre über Sündhaftigkeit, Menschen-Schuld und Sühnen-Müssen im Kollektiv-Bewusstsein abgespeichert ist, bedarf einer radikalen Neuausrichtung.

Angesichts der globalen Herausforderungen, die an das Massenbewusstsein „Mensch auf Erden“ gestellt werden, kann es nur eine Lösung geben, um dieses wahrlich gigantische Unterfangen so reibungsfrei wie möglich umzusetzen: Wir brauchen eine neue Währung. Eine Währung, die weder mit Zahlen jongliert, noch Geld als Wertmaßstab für menschliches Leben ansieht. Eine Währung, die zum Ausspruch „Liberté, Egalité, Fraternité“, (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) passt und die mit der Energie des Wassermanns zur höchsten Vollendung gebracht werden will.

Dazu braucht es nicht unbedingt eine neue Revolution, aber sehr wohl eine Evolution: der des menschlichen Bewusstseins. Solange wir Menschen glauben, das Entscheidende im Leben sei das, was wir mit unseren fünf Sinnen sehen und anfassen können, solange wir meinen, dass wir nur materiell etwas bewegen müssten, um unser Leben „in den Griff zu bekommen“, solange werden wir uns mit mehr Unbill auseinandersetzen müssen als jemals zuvor.

Auch wenn sich in diesem Mars-Jahr die Spannung zwischen Uranus und Pluto endlich auflöst, so bleibt doch die Zeit auch noch die kommenden Jahre unter Plutos Einfluss. Es wird also auch weiterhin um tiefe Transformationsprozesse, das große „Stirb-und-Werde-Prinzip“ und die Frage gehen: Kann die Menschheit wie „Phönix aus der Asche“ aufsteigen in ein neues Bewusstsein, sprich sich aus alten Vorstellungen, Einstellungen, Glaubensinhalten und gesellschaftlich festgefahrenen Strukturen lösen? So sanft und gleichzeitig radikal wie möglich? Um zu einem wahrhaftigen Wesen heranzureifen, das der Zeitqualität des 21. Jahrhunderts angemessen ist?

Mit einer neuen Währung ganz bestimmt! Ersetzen wir also den – zumindest in der westlichen Welt – allgegenwärtigen Götzen „Konsum“ als Wertmaßstab durch Spiritualität (von lat. „spiritualis“ – vom Geiste erfüllt).

Spiritualität als neue Währung anzunehmen lässt uns zum Wesentlichen im Leben gelangen, nämlich dem, was währt, also von Dauer ist oder dem, was wahr ist oder zumindest der Wahrheit dient (einer Höheren Wahrheit, einer „oktavierten“ Wahrheit – Uranus als Oktavierer von Merkur).

Lassen wir unser Leben doch fortan „vom Geiste erfüllt“ sich entwickeln und weisen dem Alleinherrscher „Geld-Materialismus-Konsum“ in dieser neuen Zeit freiwillig seinen angemessen-würdigen Platz als hilfreichen Diener zu. Dann muss uns Pluto gar nicht erst „in Sack und Asche“ zwingen.

Leben wir doch „in spiritualis“ unseren Alltag, indem wir unser wahres Menschsein mehr und mehr entdecken und nur noch dem in unserem Leben Raum geben, was uns stärkt und dem Leben wahrhaft dient.

In diesem Sinne könnte für einen Widder-Geborenen „in spiritualis“ bedeuten, etwas in Angriff zu nehmen, was er noch nie zuvor getan hat und was der Allgemeinheit eine neue konstruktive Richtung weist.

Für einen Stier-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, sich nachhaltigem Besitz-Streben zu verschreiben, also etwas zu schaffen, das im Einklang mit Mutter Erde steht und als gemeinschaftlicher Bewirtschaftungsort den Gruppensinn fördert.

Für einen Zwilling-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, in Verbindung mit Gott-und-der-Welt auf eine heiter-leichte Art und Weise im Alltagsgeschehen seinen Mitmenschen als Informations-Vermittler zu dienen, die vorurteilsfreie Kommunikation im Miteinander zu fördern und als Vorbild neutraler Offenheit bezüglich aller Ebenen menschlichen Seins zu leben.

Für einen Krebs-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, danach zu streben, die tiefe Liebe zu allen fühlenden Wesen und zur Schöpfung zu entwickeln und über die Mutterliebe und den Weg der selbstlosen Hingabe sich der Großen Mutter in sich selbst gewahr zu werden.

Für einen Löwe-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, sich ganz seiner Herzensgüte hinzugeben, aus ihr heraus in schöpferischer Zentriertheit zu leben und seinen Mitmenschen als „Großer Vater“ Würde und wahre menschliche Größe vorzuleben.

Für einen Jungfrau-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, sich in beständiger Achtsamkeit zu üben und eine tiefe Liebe zum Detail und den kleinen Dingen des Alltags zu entwickeln bis hin zur dienenden, umsichtigen Grundhaltung gegenüber einer höheren Ordnung im Sinne der Schöpfung.

Für einen Waage-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, im inneren Frieden aufzugehen und den weltlichen Angelegenheiten gelassen zu begegnen, mit Konflikten konstruktiv umzugehen und schließlich allem im Leben eine (wertfreie) Gleichgültigkeit im Sinne von Gleichmut entgegenzubringen.

Für einen Skorpion-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, alles zu wandeln, was der Wandlung bedarf und sich der höchsten Form der Selbstverwirklichung zu öffnen, einer selbstlosen Entwicklung, die sich nur noch der Weiterentwicklung eines größeren Ganzen verschreibt.

Für einen Schütze-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, ein tiefes Vertrauen in das Leben zu gewinnen durch die Entwicklung von Weisheit und Rückbindung an das Göttliche (religio im ursprünglichen Sinne) und um den nötigen Weitblick zu bekommen, den all-umfassenden Sinn des Lebens zu erkennen und einsichtig (weitblickend-weise) zu verbreiten.

Für einen Steinbock-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, sich durch Fleiß, Pflichtbewusstsein und langsame, gründliche, innere Reife zu einem durch und durch integeren Menschen zu entwickeln, der als Meister der Klarheit und Aufrichtigkeit Wesentliches aufzuzeigen vermag.

Für einen Wassermann-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, seinen Einfallsreichtum für höchste Werte einzusetzen, visionäre Zukunftsperspektiven zu entwerfen, soziale Verantwortung mit genialen, unkonventionellen Problem-Lösungen zu einen und seiner Freiheitsliebe darin Ausdruck zu verleihen, alles sein zu können, ohne den Anspruch, es auch sein zu müssen.

Für den Fische-Geborenen könnte „in spiritualis“ bedeuten, durch die tiefe Hingabe an das Leben und die ihm innewohnende Göttlichkeit tiefes Urvertrauen zu entwickeln, darin die eigene Persönlichkeit zu transzendieren und im Erleben von bedingungsloser Liebe echte Spiritualität zu entfalten und jenseits des begrenzten Egos im grenzenlosen Gefühl des Alleinseins (All-Eins-Seins), alles zu lieben, was ist.

Nehmen wir doch die Herausforderung an und öffnen uns unseren tieferen Wahrheiten, die in jedem von uns warten, gelebt zu werden und führen uns selbst in ein neues Bewusstsein, indem wir der Spiritualität im oben genannten Sinne den Raum gewähren, der ihr im 21. Jahrhundert gebührt – die Welt wird uns folgen, wenn wir ihr mit guten Beispiel voran gehen.

(Text: Susanne Hoffmann, erschienen im Magazin „Sternbild“, Ausgabe 6-2016)